Der Barbarossaplatz soll schöner werden
Der Barbarossaplatz ist kein Kleinod des Bezirks, aber der Platz selbst und die Straßen um ihn herum sind von den Anwohnern als Wohngegend sehr beliebt. Kurzum der Barbarossaplatz wird von den Anwohnern als voll funktionsfähiger Kiez empfunden. Fragt man die Anwohner nach Ihren Wünschen, dann hört man in der Regel mehr Sauberkeit im öffentlichen Raum und eine Aufwertung des Bestandes an Straßenbäumen durch Nachpflanzung von gefällten Bäumen. Auch sonst gibt es durchweg den Wunsch nach mehr Grün im Straßenland aber auch den Erhalt der wohnungsnahen Parkplätze.
Auf Initiative der SPD wurden nun aus einem Bundesprogramm für ökologische Umgestal-tung mehr als 2 Millionen Euro aus Bundesmitteln dem Bezirk für die Neugestaltung des Barbarossaplatzes zur Verfügung gestellt. Das Bezirksamt lobte einen Wettbewerb aus und machte darin Vorgaben, die am Ende zu einem Wettbewerbsergebnis führten, das alle auf den Barbarossaplatz zuführenden Straßen zu Sackgassen machte. Welche Konsequenzen hätte das gehabt?
Der schwache Durchgangsverkehr in der Eisenacher Str. wäre entfallen, größere Umfahrungen und Schleichwege im Kiez die Folge gewesen.
Die vom Bezirksamt favorisierte Variante hätte zum Verlust von rund 150 PKW – Stellplätzen im öffentlichen Raum geführt.
Der Lieferverkehr für den noch vorhandenen Einzelhandel wäre deutlich erschwert worden, Lärm durch LKW – Rangierverkehr wäre zu einer Belastung der Anwohner geworden.
Das vorhandene Geld hätte, ähnlich wie einst in der Maaßenstraße, nicht ausgereicht um eine Neugestaltung der auf den Barbarossaplatz zuführenden Straßen sicherzustellen. Hässliche Provisorien hätten die Folge sein können.
Die Gefahr, dass die Sackgassen in der Nacht das Partypublikum anziehen würden und der ruhige Barbarossaplatz künftig Partymeile werden würde.
Dem Bezirksamt ging es leider nicht um die Anwohner oder einen schöneren Kiez. Es versuchte hier seine ideologisch motivierte Anti – Autopolitik mit einem der berüchtigten Kiezblocks durchzusetzen. Dies wurde spätestens bei der Bürgerbeteiligung deutlich, wo sich die direkten Anwohner gegen die Gesamtmaßnahme wehrten, das Ergebnis durch die Einbeziehung verschiedenster Gruppen und einer online organisierten Bürgerbeteiligung, an der auch Menschen aus Paris und Wien teilnehmen konnten, aber passend gemacht wurde. 2/3 der Bürger waren angeblich für die Pläne des Bezirksamtes. Die CDU machte Ihre eigene Bürgerbefragung, die nur im Kiez durchgeführt wurde, und erhielt genauso viele Rückläufe wie das Bezirksamt. Das Ergebnis sah aber ganz anders aus, 2/3 lehnten die geplante Maßnahme ab und 50 Prozent wollten lieber gar keine als diese Maßnahme, die ihre Lebensqualität im Kiez verschlechtern würde. Am Ende haben sich die CDU und SPD gegen Grüne und Fahrradlobbyisten darauf geeinigt den Platz in anderer Form umzubauen. Der Durchgangsverkehr in der Eisenacher Straße bleibt erhalten, wir bekommen mehr Grün auf dem Barbarossaplatz, denn dieser wird deutlich zu Lasten des Straßenlandes erweitert. Die Barbarossastraße wird östlich des Platzes zur Sackgasse und die Parkplatzverluste werden an einer Minimalvariante orientiert. Die CDU hätte sich die Aufwertung des Platzes als Schmuckplatz gewünscht, fand dafür aber keine Mehrheit. Die jetzige Lösung ist aber deutlich besser als das drohende Szenario der grünen Stadträtin für Verkehr.
Am Ende fragen sich trotzdem viele Bürger, wenn wir zu wenig Geld für wichtige Maßnahmen haben, weshalb geben wir es dann für solche Maßnahmen aus, die auch durchaus verzichtbar wären? Hierzu meint Ralf Olschewski, stellv. Fraktionsvorsitzender der CDU in der BVV: „Wir müssen bei allen Maßnahmen darauf achten die Akzeptanz der Bürger nicht zu verlieren und das Für und Wider von einzelnen Projekten erläutern. Gelingt dies nicht produzieren wir am Ende trotz mehr Investitionen eher mehr Frust bei den Betroffenen."