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Ortsverbandsgebiet
Der Nollendorfplatz wurde ursprünglich als typischer Berliner Schmuckplatz konzipiert und 1864 eingeweiht. Seit dem Bau der Hochbahn 1902 prägt diese das Bild des "Nolli". Eine stilisierte, offene Eisenkonstruktion in den alten Abmessungen krönt seit 1999 den Bahnhof und ersetzt die ursprünglich verglaste und im zweiten Weltkrieg zerstörte Kuppel. Der Nollendorfplatz und die ihn umgebenden Straßen gelten bereits seit den 1920er-Jahren als westliches Zentrum der Lesben- und Schwulenszene Berlins. Seit 1993 findet hier alljährlich an einem Sommerwochenende das größte homosexuelle Straßenfest Europas mit bis zu einer halben Million Besuchern statt. Der Winterfeldtplatz wurde bereits früher als Wochenmarkt genutzt. Seit 1890 findet hier wieder jeden Mittwoch und Samstag der größte Gemüse- und Wochenmarkt Berlins statt. An Samstagen hat sich der Markt mit seinen rund 250 Ständen zu einem überaus beliebten Magneten für Besucher von nah und fern entwickelt. Architektonisch dominiert wird der Platz von einer der wenigen freistehenden katholischen Kirchen Berlins, St. Matthias. Der Viktoria-Luise-Platz im Herzen des Ortsverbandes zählt zu den schönsten Plätzen Berlins. Benannt ist der am 9. Juni 1900 eingeweihte Platz nach Prinzessin Viktoria-Luise von Preußen, der einzigen Tochter des letzten Deutschen Kaisers. Hier traten Emil und die Detektive auf den Plan, das Lied "Es war in Schöneberg im Monat Mai" wurde im Haus Viktoria-Luise-Platz 1 geschrieben und Albert Einstein ging hier täglich spazieren. Diesen besonderen Charme konnte sich der liebevoll gepflegte und bepflanzte Platz bis heute erhalten. Das Bayerische Viertel, gelegen um den Bayerischen Platz, wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtet. Elegante Fassaden, bis zu 250 m² große Wohnungen mit Empfangsräumen, Vorgärten, grüne Schmuckplätze und ein eigener U-Bahnhof der heutigen Linie U4 prägten das Viertel, dessen Straßen häufig nach Bayerischen Städten benannt sind. Im zweiten Weltkrieg zerstörten alliierte Bombardements und anschließende Feuer das Gebiet zu 90 Prozent und auch der U-Bahnhof Bayerischer Platz wurde im Februar 1945 von einer Fliegerbombe getroffen. Zwischen 1955 und 1959 wurden die so entstandenen Baulücken im Zuge des Berliner Aufbauprogramms durch vierstöckige Neubauten geschlossen. Das Rathaus Schöneberg, ein imposanter Sandsteinbau, beherbergte von der Nachkriegszeit bis 1993 das Abgeordnetenhaus von Westberlin und war bis 1991 Sitz des Regierenden Bürgermeisters. Weithin sichtbar ist der 70 Meter hohe Turm mit der Berliner Flagge auf der Spitze. Im Turm befindet sich die Freiheitsglocke, die größte nicht religiös genutzte Glocke Berlins. Sie ist der US-amerikanischen Freiheitsglocke nachempfunden und war 1950 ein Geschenk an die Berliner Bevölkerung. Sie wird täglich um 12 Uhr und zu besonderen Anlässen geläutet. Vor dem Rathaus befindet sich ein nach dem ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy benannter Platz. Die Namensgebung drückt die Dankbarkeit der Berlinerinnen und Berliner für dessen Rede zum 15. Jahrestag der Berliner Luftbrücke aus. Am 26. Juni 1963 hielt Kennedy vom Balkon des Rathauses Schöneberg seine bis heute unvergessene Rede, in der er den berühmten Satz sagte: "Ich bin ein Berliner". |